Die Entwicklung des Original Braunviehs

Vor 2000 Jahren: Das Braunvieh stammt ab vom Torfrind, einer kleinen Hausrindrasse aus den Alprandseen.

18/19. Jahrhundert: Bis dahin haben sich verschiedene Länderschläge, abhängig vom "Landschlag" entwickelt wie z. B. Tirol, Montafon, Schwyz und auch Allgäu. Wobei das Allgäuer Braunvieh zur kleineren Sorte gehörte, dafür aber hohe Milchleistung brachte.

 1893 Gründung der AHG: (Allgäuer Herdebuch Gesellschaft): AHG war der erste Zuchtverband Deutschlands, wahrscheinlich in Europa, der das "Probemelken" als Milchleistungsprüfung für Kühe einführte. Einen wichtigen Einfluss zur Aufzucht gesundem Jungvieh hatte hier die Bewirtschaftung der Alpen. Die Tiere wurden hier abgehärtet, entwickelten gesunde Muskulatur und kräftigen Knochenaufbau. Deshalb pachtete die AHG die Alpen Oberegg, Vorderkrumbach, Kessel und Immenstadt.

Nach dem 2. Weltkrieg: Einführung der künstlichen Besamung aufgrund der Problematik der "Deckinfektionen" (z. B. Trichomomadenseuche), die meist zum Abbruch der Trächtigkeit und Unfruchtbarkeit führte. Da die Decktiere meist selber keine Krankheitserscheinungen zeigten war dies ein Hauptgrund der künstlichen Besamung. Es gab damals viele Gegner der künstlichen Besamung (KB). Heute ist die KB ein wichtiger Bestandteil der Rinderzucht nicht zuletzt wegen folgenden weiteren Vorteilen

  • es werden weniger Zuchtstiere benötigt

  • durch die große Anzahl der Nachkommen ist die Zuchtwertschätzung zuverlässiger

  • konzentrierter Einsatz wertvoller Zuchttiere

  • durch das Tiefgefrierverfahren ist der Samen nach dem Tod des Spendertieres noch zur Verfügung

  • gezielte Paarung, unabhängig vom Standort der Tiere

  1950 Gründung der Rinderbesamungsgenossenschaft Memmingen e. G. Die Mitgliederzahl stieg von knapp 3000 (1951) bis über 9000 im Jahre 1981 auf ca. 6200 (1998). Die Rinderbesamungsgenossenschaft Memmingen e. G. trug in ihrem 50 jährigem Bestehen durch den Besitz von überregionalen guten Vererbern stets zur besseren Effektivität der Milchproduktion und Qualität der Rinderzucht im Allgäu bei.

 

Gründe für unsere Original Braunvieh Zucht

Schon in den achtziger Jahren bemühten wir uns, Samen von Original Allgäuer Braunvieh zu bekommen, um die Gattung vor dem Aussterben zu bewahren. Ein weiterer Grund war die geringe Bemuskelung des US Braunviehs. Das US-Braunvieh hatte weniger Fleisch und war sehr schmal gebaut.  Und so begann unser Betrieb als einer der ersten sich   wieder um die Originalzucht zu bemühen. Mit viel Idealismus und Hingabe hat sich unsere Pionierarbeit gelohnt und  heute haben wir durch Rückzüchtung, sowie hartnäckiger Reinzucht, einen "Original" Braunviehbestand von 60 Milchkühen zuzüglich den vielen Jungtieren erreicht